Rom 2011

 
Rom (italienisch/lateinisch Roma) ist die Hauptstadt Italiens. Mit zirka 2,7 Mio. Einwohnern im Stadtgebiet sowie rund 3,3 Mio. Einwohnern als Agglomeration ist sie die größte Stadt Italiens. Rom liegt in der Region Latium an den Ufern des Flusses Tiber. Die nicht zuletzt wegen ihrer Rolle in der Antike als Hauptstadt des römischen Reichs auch als „Ewige Stadt“ bezeichnete Metropole ist seit 1871 die Hauptstadt des im Risorgimento vereinigten Italiens und Sitz des Malteser-Ritterordens, der ein eigenständiges, jedoch nichtstaatliches Völkerrechtssubjekt ist. Darüber hinaus ist sie Verwaltungssitz der Region Latium und der Provinz Rom. Innerhalb der Stadt bildet der unabhängige Staat der Vatikanstadt eine Enklave. Der Vatikan ist der Sitz des Bischofs von Rom und somit des Papstes, des Oberhaupts der römisch-katholischen Kirche. Rom ist außerordentlich reich an bedeutenden Baudenkmälern und Museen und daher Ziel unzähliger Touristen. Die Altstadt von Rom, der Petersdom und die Vatikanstadt wurden von der UNESCO im Jahre 1980 zum Weltkulturerbe erklärt.
 

Mittwoch, 02.03.2011:  Pünktlich um 12:00 Uhr fährt der Bus von Reuter vor, diesmal gesteuert vom Junior, der in den Semesterferien aushilft. Eine knappe Stunde später sind wir auf dem Flughafen und nur wenige Minuten später sind wir auch schon unsere Reisetaschen los. Wir stärken uns mit der mitgebrachten Verpflegung und nutzen für die Sicherheitsüberprüfung erstmals den Körperscanner. Nach einem Bummel durch die neu gestaltete „Shopping-Zone“ setzen wir uns an unser Gate und verkürzen die verbleibende Wartezeit mit Lesen. Kurz vorm Einsteigen müssen wir noch einmal das Gate wechseln – statt über den Finger geht es jetzt mit dem Bus zum Flieger. Gut 10 Minuten verspätet heben wir ab, sind aber pünktlich in Rom. Es schüttet wie aus Eimern und auch das Gepäck, auf das wir etwas warten müssen ist pitschenass. Mit dem Leonardo Express, einer Non-Stopp-Bahnverbindung geht es in etwa 40 Minuten in die Innenstadt zum Hauptbahnhof Termini. Im Zug ist es sehr warm und stickig und einige Mitreisende haben wohl sehr knoblauchhaltige Speisen zu sich genommen. Wir erkundigen uns nach dem Weg zu unserem Hotel, laufen zunächst vorbei, da es keine auffällige Beschilderung gibt und erreichen schließlich ziemlich nass das Hotel Domus Aurea. Das Zimmer ist klein aber sehr ordentlich und sauber. Wir packen aus und ziehen noch einmal los. In einem kleinen Restaurant ganz in der Nähe essen wir Spagetti zu sehr zivilen Preisen. Auf dem Rückweg zum Hotel kaufen wir noch etwas zu trinken ein und ziehen uns auf unser Zimmer zurück.

Donnerstag, 03.03.2011: Zum Frühstücken geht es auf die völlig verglaste Dachterrasse des Hotels im 6. Stock. Zusätzlich zu dem sehr guten Buffet genießen wir den schönen Ausblick über die Dächer von Rom. Zu Fuß machen wir uns auf den Weg zur Piazza Repubblica. Hier findet offensichtlich eine Polizeiveranstaltung statt. Unzählige Polizisten in Galauniform und teilweise mit Musikinstrumenten bewaffnet bevölkern den Platz. Wir nutzen die U-Bahn und fahren eine Station nach Barberini. Wir sehen uns die Kirche Sant´Andrea al Quirinale an, die von Bernini 1658-1670 in Form eines quer gestellten Ovalbaus errichtet wurde. Vorbei am Quirinalspalast, dem Sitz des italienischen Staatspräsidenten, erreichen wir den Fontana di Trevi, eine der großen Touristenattraktionen Roms. Der Schaubrunnen von Nicola Salvi wird von einer antiken Wasserleitung gespeist und hat kolossale Ausmaße (26m hoch und 50 m breit). Er zeigt den Meeresgott Neptun und allerlei Fabelwesen vor einer Felslandschaft. Durch die schönen Gassen der Innenstadt erreichen wir Via del Corso, die größte Einkaufsstraße Roms. Wir sehen uns die Piazza Colonna mit der Ehrensäule für Kaiser Marc Aurel an, an dem auch der Palazzo Chigi, der Sitz des italienischen Ministerpräsidenten, liegt. Am Piazza del Parlamento liegt der sehr schöne Palazzo di Montecitorio. Unsere nächste Station ist die Spanische Treppe, die von der Piazza di Spagna zur Kirche Santa Trinitá del Monti hinauf führt und von 1723 bis 1725 erbaut wurde. Wir wollen uns dann das Augustusmausoleum ansehen, was aber komplett von Bauzäunen umschlossen ist und anscheinend renoviert wird. Von der Ponte Cavour werfen wir einen ersten Blick auf den Tiber und stärken uns in einem Cafe mit Eis und Sandwich. Zurück auf der Via del Corso besuchen wir die sehr schöne Basilika Ambrogio e Carlo an Unser erster Rundgang endet am Piazza del Popolo. Das Stadttor war einst der nördliche Zugang zur Stadt. Dem Tor gegenüber liegen die barocken Zwillingskirchen Santa Maria in Montesanto und Santa Maria dei Miracoli. Wir sehen uns eine Ausstellung mit Nachbauten der für seine Zeit genialen Arbeiten von Leonardo da Vinci an und fahren mit der U-Bahn zurück zum Hotel. Nach 5 Stunden Fußmarsch haben wir uns eine ausgiebige Pause verdient. Am späten Nachmittag fahren wir mit dem Bus zu Chrischi, Hansi, Alexander und Julian. Chrischi ist kurzfristig nach Deutschland geflogen, so dass wir mit Hansi und den beiden Jungs einen schönen Abend verbringen. Auf dem Rückweg müssen wir 20 Minuten auf den Bus warten und sind kurz vor 23:00 Uhr wieder im Hotel.

Freitag, 04.03.2011: Gleich nach dem Frühstück machen wir uns mit der U-Bahn auf den Weg zum Vatikan. Wir sind zwar eine Stunde vor unser reservierten Zeit dort, kommen aber ohne Probleme in die Vatikanischen Museen hinein. Wir mieten uns einen Audioguide und erkunden in den nächsten 5 Stunden die größte Kunstsammlung der Welt. In über 1.400 Räumen beherbergen die Vatikanischen Museen die päpstliche Kunst- und Antikensammlung, der Rundgang durch die gesamte Ausstellung ist 7 km lang. Wir sind fasziniert von den unterschiedlichsten Kunstwerken, darunter Werke von Raffael und natürlich als absoluter Höhepunkt die Deckengemälde von Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle. Leider ist das Fotografieren in der Sixtinischen Kapelle verboten, so begnügen wir uns mit einer langen Pause, lauschen den Ausführungen des Audioguide und erfreuen uns an den wunderschönen Bildern. Unseren Plan auch noch den Petersdom zu besuchen geben wir auf, als wir die lange Schlange entdecken, die sich über den halben Petersplatz erstreckt. Wir begnügen uns mit einem Blick von außen über den Petersplatz auf den Petersdom und setzen unseren Weg zur Engelsburg. Einst das Grabmal römischer Kaiser von Hadrian bis Caracalla, dann päpstliche Fluchtburg, ist die Engelsburg heute ein Museum. Auf der Engelsbrücke überqueren wir den Tiber und fahren dann vom Piazza Coronari mit dem Bus zum Termini zurück. In dem kleinen Restaurant, in dem wir schon am ersten Abend gegessen haben, stärken wir uns mit einer leckeren Pizza und erreichen dann ziemlich kaputt nach 8 Stunden wieder unser Hotel. Wir machen es uns auf unserem Zimmer gemütlich, sehen fern und nutzen den WLAN-Zugang des Hotels zum Surfen. Kurz nach 22:00 Uhr fällt plötzlich der Strom aus. Ich suche meine Taschenlampe und überprüfe unseren Sicherungskasten – es ist alles in Ordnung. Kurz nach 23:00 Uhr, wir haben beide schon geschlafen, klopft es an unserer Tür. Der Nachtportier fragt nach, ob wir Strom haben und überprüft seinerseits unsere Sicherungen. Irgendwann in der Nacht wird der Fehler wohl gefunden, als wir aufwachen ist alles wieder in Ordnung.

Samstag, 05.03.2011: Als wir zum Frühstück gehen stelle ich fest, dass unsere Zimmertür nicht richtig schließt. Wenn man stark genug drück, geht sie auch ohne Schlüsselkarte auf. Wir melden diesen Fehler an der Rezeption als wir das Hotel verlassen. Heute ist der vom Wetter her bislang schlechteste Tag: Es regnet und ist zudem ungemütlich kühl. Wir fahren mit der U-Bahn zum Kolosseum und kommen dank unserer Roma Pass an den Schlange vorbei direkt in das antike Amphitheater hinein. Es wurde von 72 bis 80 n. Chr. erbaut und diente für Schaukämpfe von Gladiatoren und Tierhetzen. Es fasste etwa 75.000 Zuschauer, besaß Sonnensegel sowie ein vorbildliches System von Ein- und Ausgängen. Vom Kolosseum haben wir einen schönen Blick auf den von 312 bis 315 n. Chr. erbauten Konstantinbogen. Nach dem Sieg Konstantins über seinen Rivalen Maxentius an der Milvischen Brücke, ließ der römische Senat dem Kaiser diesen Triumphbogen mit seinem Bronzestandbild auf der Attika errichten. Der Bogen stellt eines der am besten erhaltenen antiken Monument Roms dar. Wir spazieren am Forum Romanum, dem ehemaligen Zentrum der Stadt und politischen Mittelpunkt des römischen Reiches entlang. Der Titusbogen ist der älteste erhaltene römische Triumphbogen. Er erinnert an die Eroberung Jerusalems im Jahr 70 n. Chr. durch den späteren Kaiser Titus. Wir erreichen den Piazza Venezia und sehen uns das 1911 zun den Feierlichkeiten der Einigung Italiens fertiggestellte Denkmal für König Viktor Emanuel II. an. Im Palazzo Venezia wollen wir uns die Caravaggio Ausstellung ansehen. Die Kassiererin weißt uns freundlicherweise darauf hin, dass bei dieser Ausstellung nicht um die Bilder sondern und die Maltechnik des Künstlers geht und die Erläuterungen zudem nur auf Italienisch vorhanden sind. Wir verzichten also auf den Besuch und gelangen am Tempio Adriano vorbei zum Pantheon. Ehemals ein Tempel für alle Götter, verdankt der Bau seinen guten Erhalt der Umwandlung in eine Kirche. Ursprünglich unter Augustus errichtet, bekam das Pantheon unter Kaiser Hadrian seine berühmte Rundform und die Kuppel mit der kreisrunden Öffnung, durch die Licht und Regen ins Innere fallen. In dem fast 1.900 Jahre alten Bauwerk ist neben den italienischen Königen auch der berühmte Maler und Bildhauer Raffael beigesetzt. Am Piazza Navona, einem der größten und bemerkenswertesten Plätze Roms, trinken wir einen sündhaft teuren Cappuccino und beobachten das Treiben. Der Platz nimmt die Fläche des antiken Circus des Domitian ein und hat dessen Form beibehalten. Den Platz schmücken drei Brunnen, von denen besonders der mittlere, ein Werk von Gian Lorenzo Bernini, ins Auge fällt. Beim „Vierströmebrunnen“ symbolisieren Donau, Ganges, Nil und Rio de la Plata die damals bekannten vier Erdteile. Mit einem Bus fahren wir bis zum Piazza Repubblica und besuchen die Basilika Santa Maria degli Angeli, die von Michelangelo ab 1560 behutsam in die antiken Ruinen der Diokletiansthermen integriert wurde. Auf dem Weg zum Hotel kaufen wir noch etwas Brot und Obst ein und stärken uns auf unserem Zimmer. Bei unserem Türschloss hat es erwartungsgemäß keine Veränderung gegeben. Nach einer ausgiebigen Pause, die ich zum Speichern der Fotos und Schreiben des Berichtes nutze, machen wir uns noch einmal auf den Weg. Wir treffen uns mit Hansi, den Jungs, einem Schulfreund von Hansi und weiteren Bekannten von Hansis Freund in einem Restaurant in der Nähe des Piazza del Popolo. Es wird ein sehr schöner Abend mit netten Gesprächen und sehr gutem Essen. Kurz vor Mitternacht sind wir wieder im Hotel – unser Türschloss wurde inzwischen tatsächlich repariert. Trotz des schlechten Wetters einer schöner und erlebnisreicher Tag in Rom!

Sonntag, 06.03.2011: Der Morgen begrüßt uns mit blauem Himmel und Sonnenschein. Nach dem, aufgrund des üppigen gestrigen Abendessens, etwas sparsameren Frühstücks fahren wir erneut mit der U-Bahn zum Kolosseum. Heute sind die Schlangen noch viel länger als gestern – zum Glück wollen wir heute nur Fotos von außen machen und müssen uns nicht in die Menschenmassen stürzen. Wir gehen einmal um das Kolosseum herum und fotografieren diesen grandiosen Bau aus den verschiedenen Blickwinkeln. Auch dem Konstantinbogen widmen wir uns noch einmal. Auf der Via di San Gregorio gehen wir am südlichen Ende des Circus Maximus vorbei. Auf der riesigen Rennbahn im Tal zwischen Palatin und Aventin fanden ab dem 7. Jh. v. Chr. Rennen mit Pferdegespannen statt. Vom dem unter Caesar zu einem monumentalen Prachtbau erweiterten Circo Massimo ist heute nur noch ein Kiesplatz mit grünen Hängen übrig geblieben. Wir sehen uns die riesige Thermenanlage des Kaisers Caracalla an, die im Jahr 216 n. Chr. eröffnet wurde. Rund 1.600 Menschen konnten hier gleichzeitig ihr Bad genießen, täglich sollen bis zu 6.000 Besucher diese weitläufige Anlage besucht haben. Heute werden die Terme di Caracalla für die Aufführung von Konzerten und Opern benutzt. Entlang der alten römischen Stadtmauer erreichen wir den Piazzale Ostiense, wo eine im 1. Jh. v. Chr. im  Auftrag des Volkstribuns Gaius Cestius erbaute Pyramide neben dem antiken Stadttor Porta San Paolo steht. Wir machen hier eine kurze Pause und gehen auf der Via Marmorata in Richtung Tiber weiter. Über einen steilen Aufstieg erreichen wir den Aventin, den südlichsten und niedrigsten der sieben Hügel Roms. Seit 1834 hat der Malteserorden auf dem Aventin seinen Sitz. Das Eingangsportal zum Gelände an der Piazza Cavalieri di Malta ist meist verschlossen. Ein Blick durch das Schlüsselloch bietet einen schönen Blick durch eine Allee auf die Kuppel des Petersdoms. Wir genießen den herrlichen Ausblick über den Tiber auf die Stadt und besuchen die Basilika San Alessio. In der Nähe des Arco di Giano stärken wir uns in einer Bar mit Kaffee und Kuchen und werfen anschließend noch einen Blick auf das andere Ende des Circus Maximus. In der Kirche Santa Maria in Cosmedin können wir das Kellergewölbe besichtigen und sehen uns außerdem den „Bocca della Veritá“ – den >Mund der Wahrheit an. Der geöffnete Mund des bärtigen Männerkopfes auf der runden Marmorplatte soll zubeißen, wenn man seine Hand hineinlegt und dabei nicht die Wahrheit sagt. Nach anderen Interpretationen handelt es sich schlicht um einen Kanaldeckel des antiken Abwasserkanals Cloaca Maxima. Am runden Vesta-Tempel vorbei erreichen wir den Tiber und werfen einen Blick auf die Tiberinsel. Im jüdischen Viertel befinden sich die Überreste des Marcellustheaters, des ältesten erhaltenen römischen Theaters. Beherrscht wird das Viertel von der größten Synagoge Europas, die direkt an der Uferstraße steht. In den vielen kleinen und engen Gassen finden wir zahlreiche koschere Restaurants und Lebensmittelläden. Wir sehen uns die Ausgrabungen der Area Sacra an und beenden unseren Rundgang auf dem Campo de´Fiori, wo einer der größten Märkte Roms stattfindet. Im Zentrum des Platzes steht ein Denkmal für den Dominikanermönch Giordano Bruno, der aufgrund seiner philosophischen Schriften von der Kirche verurteilt und im Jahre 1600 als Ketzer verbrannt wurde. Mit einem völlig überfüllten Bus der Linie 64 fahren wir zurück Termini und essen in „unserem“ kleinen Restaurant zu Abend. Nach über 8 Stunden erreichen wir erschöpft wieder unser Hotel und machen es uns auf unserem Zimmer gemütlich.

Montag, 07.03.2011: Unser erstes Ziel heute ist der Petersdom. Dank meiner Parkgenehmigung kommen wir an der Schlange vorbei schnell in Dom hinein. Vor gut 500 Jahren wurde mit dem Bau des größten Gotteshauses des Abendlandes begonnen – 120 Jahre sollte es dauern, bis San Pietro in Vaticano fertig war. Nach Plänen von Bramante und Michelangelo ab 1506 erbaut, von Maderno und Bernini mit Fassade und Platzanlage ausgestattet, birgt der Bau auch im Inneren eine Fülle von Kunstwerken. Im Petersdom finden rund 60.000 Menschen Platz. Etwa 800 Säulen, 400 Statuen und 45 Altäre schmücken den Raum. Direkt unterhalb der Kuppel befindet sich der Papstaltar mit Berninis Bronzebaldachin. Darunter liegt nach einer Überlieferung das Grab des heiligen Petrus. Michelangelos berühmte Pietà – Maria, die sich über den toten Jesus beugt – steht in einer der Seitenkapellen. Mit einer Kombination aus Aufzug und steilen, engen Treppen erreichen wir zunächst die Flüstergalerie am Ansatz der Kuppel und können noch einmal von oben einen Blick in den Dom werfen. Von der Kuppel haben wir dann einen herrlichen Blick über den Petersplatz und die ewige Stadt. Nach drei Stunden beenden wir unseren Besuch des Petersdoms mit einem Blick über den Petersplatz und die von Bernini gestalteten Säulengänge. Anschließend erklimmen wir den 82 m hohen Gianicolo am Westufer des Tibers. Weil er außerhalb des ursprünglichen Stadtgebietes liegt, zählt der Janushügel nicht zu den traditionellen sieben, wird aber oft der achte Hügel Roms genannt. Wir genießen den Blick über die Stadt und fahren dann mit einer Kombination aus drei verschiedenen Buslinien, vorbei am Denkmal für König Viktor Emanuel II. zur Spanischen Treppe. Diesmal erklimmen wir die Stufen, die zur Kirche Santa Trinità die Monti hinauf führen. Die Kirche ist leider geschlossen und wir setzen unseren Weg auf dem Hügel Pincio vorbei an der Villa Medici fort. Die Villa Borghese – Villa heißt in Rom auch Park – ist eine grüne Oase mit Zypressen und Pinien, Hügeln und Tälern und einem See. Die Anlage zählt zu den schönsten und weiträumigsten Parkanlagen Roms. Die Galleria Borghese ist ein Privatmuseum, das mit seiner Kunstsammlung einen weltweiten Ruhm genießt und hat montags leider geschlossen. Wir müssen noch eine ganze Zeit marschieren, bis wir schließlich einen Bus zum Termini erwischen und uns auf unserem Zimmer eine Pause gönnen. Am späten Nachmittag fahren wir noch einmal  zu Hansi und den Jungs und verbringen zusammen einen schönen Abend. Um 23:00 Uhr sind wir wieder im Hotel. Ein sehr schöner und durchweg sonniger Tag liegt hinter uns und wir sind rechtschaffen müde.

Dienstag, 08.03.2011: Im Bahnhof Termini besorgen wir uns Fahrkarten für den Leonardo Express, mit dem wir morgen wieder zum Flughafen fahren werden und Tageskarten für den öffentlichen Nahverkehr. Mit einem Bus fahren wir in die Stadt und sehen uns noch einmal die Ausgrabungen der Area Sacra an. Im Judenviertel folgen wir einem Tipp von Hansi und kaufen uns in einer Bäckerei leckeres Gebäck (Cocchini und Cantuccini). Unser nächstes Ziel sind noch einmal die Überreste des Marcellustheaters, des ältesten erhaltenen römischen Theaters. Von hier ist es nicht mehr weit bis zum Kapitol, dem religiösen Zentrum des antiken Roms mit dem Tempel des Jupiter Optimus Maximus. Hier huldigten die Römer ihren Göttern und beendeten ihre Triumphzüge. Die Gestaltung des Platzes  Piazza di Campidoglio wurde nach Plänen Michelangelos vorgenommen. An der Stirnseite steht der Senatorenpalast, in dem heute Roms Bürgermeister residiert. Der Palazzo Nuovo links und der Konservatorenpalast rechts bergen die Kapitolinischen Sammlungen, die als das älteste öffentliche Museum der Welt gelten. Die berühmte Reiterstatue von Kaiser Marc Aurel im Zentrum des Platzes ist eine Kopie, das Original steht gut geschützt in den Musei Capitolini. Links neben dem Senatorenpalast steht eine Kopie der bronzenen Wölfin, die Romulus und Remus säugt, die der Legende nach Rom gründeten. Auch hier ist das Original ein Teil der Kapitolinischen Sammlungen. Wir genießen den herrlichen Ausblick über das Forum Romanum bis hin zum Kolosseum und den Piazza Venezia. Im Caffé Capitolino im Palazzo Caffarelli stärken wir uns mit einem Kaffee und erreichen über Michelangelos Freitreppe Cordonata, die von den Statuen der mythischen Zwillinge Castor und Pollux gekrönt wird, den Piazza Venezia. Ein weiterer Tipp von Hansi führt uns zur Piazza S. Ignazio, wo wir die Jesuitenkirche des heiligen Ignatius von Loyola besuchen. Besonders beeindruckend ist die illusionistische Deckenmalerei von Andrea Pozzo, die den Raum perspektivisch erhöht, eine Kuppel vortäuscht und die Grenzen zwischen Architektur, Plastik und Malerei verwischt. Von hier geht es weiter zum Pantheon, wo wir auf dem Piazza della Rotonda ein köstliches Eis essen und das bunte Treiben um uns herum genießen. Vorbei am Palazzo di Montecitorio erreichen wir am Piazza Colonna wieder die Hauptstraße Via del Corso und nehmen einen Bus zum Palazzo delle Esposizioni. Hier sehen wir uns die Ausstellung „Aleksandr Deineka - Der sowjetische Meister der Moderne“ an. Aleksandr Deineka gilt als einer der bedeutendsten Modernisten seiner Zeit. Diese Retrospektive ist die Umfangreichstes, die jemals außerhalb von Russland organisiert wurde und entspricht dem großen Interesse, das eminente Kritiker in diesen letzten Jahren dem Werk dieses 1899 geborenen und 1969 verstorbenen Malers und Bildhauers entgegen gebracht haben. Mir gefallen die Bilder nicht so sehr, ich werde aber durch die Fotoausstellung von National Geographic im Erdgeschoß für die 10 € Eintritt noch entschädigt. Geli bricht nach einer kurzen Pause im Hotel noch einmal zur Galleria Borghese auf, während ich die Fotos sortiere und am Reisebericht schreibe. Geli gefällt sowohl die Ausstellung als auch die Villa Borghese selbst sehr gut. Nach dem Abendessen ziehen wir noch einmal los um Nachtaufnahmen vom Petersdom, vom Denkmal für König Viktor Emanuel II., vom Kolosseum und dem Konstantinbogen zu machen. Um kurz nach 22:00 Uhr beenden wir unseren vorerst letzten Tag in Rom erschöpft aber zufrieden im Hotel.

Mittwoch, 09.03.2011: Wir stellen uns einen Wecker, packen noch vor dem Frühstück unsere Sachen und genießen unsere Henkersmahlzeit mit Blick über Rom. Wir lesen noch ein paar Minuten, müssen beim Auschecken eine Art Kurtaxe von 2 € pro Person und Nacht bezahlen und machen uns auf den Weg zum Termini. Der Leonardo Express bringt uns zum Flughafen Fiumicino, wo wir sofort unsere Taschen abgeben können. Bei der Sicherheitskontrolle wird mein Rucksack inspiziert und Eberhard wird auf Sprengstoff untersucht. Der Shopping-Bereich ist kleiner als erwartet und wir kaufen eine CD in der Hoffnung, dass sich die Musik für die Vertonung von Fotos und Film eignen wird. Lesend verbringen wir die Zeit bis zum Abflug. Kurz vor dem Einchecken müssen wir noch einmal das Gate wechseln. Mit einer halben Stunde Verspätung kommen wir los. Wir fliegen hinauf auf das Mittelmeer und sehen später auch noch die Adria und die schneebedeckten Gipfel der Alpen. Wir holen die Verspätung wieder ein und landen pünktlich in Hamburg. Am Gate treffen wir auf Chrischi, die mit dem gleichen Flieger wieder nach Rom zurück fliegen wird. Wir klönen noch ein paar Minuten und freuen uns, dass wir uns jetzt doch noch getroffen haben, wenn auch nur kurz. Unsere Taschen kommen recht schnell und am Ausgang wartet schon Herr Reuter auf uns. Um 15:30 Uhr sind wieder in Kiel. Geli startet die Waschmaschine und ich gehe Einkaufen – der Alltag hat uns wieder.

Rom gefällt uns sehr gut. Ein ganz besonderer Reiz bei dieser Reise ist die Kombination aus Erkundung einer fremden Stadt und der Besuch von Freunden gewesen. Schade, dass wir Chrischi nicht angetroffen haben, aber die Zeit mit Hansi und den Jungs hat die Tour sehr bereichert. Wie bei Städtereisen üblich, haben wir uns die Füße in Rom abgelaufen und auch den öffentlichen Nahverkehr sehr intensiv genutzt. Allen Unkenrufen zum Trotz ist uns Rom als eine sichere Stadt begegnet. Wir haben nie das Gefühl gehabt einer Bedrohung ausgesetzt zu sein und auch von den viel beschriebenen Taschendieben konnten wir nichts bemerken. Die vielen antiken Bauten, Kirchen und die allgegenwärtige Kunstgeschichte machen Rom sicherlich zu einem ganz besonderen Reiseziel.

 
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